PRUNUS SPINOSA

Destillat von der wilden Weserbergland Schlehe

Wir ernten die Früchte des Schwarzdorns erst nach den ersten kräftigen Nachtfrösten, wenn schon keine Blätter mehr am Strauch sind, aber warum? Zuvor stecken die Früchte voller Tannine, die sie adstringierend machen. Wer schon einmal eine Schlehe vom Strauch probiert hat, der kennt es, da zieht sich im Mund alles zusammen. Durch den Frost werden diese Stoffe abgebaut und eine wunderbare Wildpflaumenfruchtnote mit leichter Herbe tritt hervor. Das soll auch so sein, damit sich die Schlehe vermehren kann, wenn keine Konkurrenz mehr aktiv ist. Die Kleintiere, vor allem Vögel, sorgen für die Verbreitung der Samen, die dann im Frühjahr als erste zu keimen beginnen. Ursprünglich war der Schlehenliqueur meiner Urgroßmutter der Zündfunken für den Start in die Likörproduktion und später Destillation, so wohlschmeckend und herb-fruchtig war er, dass er mich schon als Jugendlicher begeisterte. Die herb fruchtige Wildpflaumennote des Schlehenliqueurs findet man auch im Geist. Feine Mandelnoten, durch den Kern ins Destillat hineinprojiziert, werden von wilden Pflaumennoten umspielt. Man darf nicht vergessen, dass die Schlehe, ähnlich der Wildkirsche, nur eine sehr dünne Fruchtschale um einen kirschgroßen Kern hat. Doch in dieser Schale steckt eine absolute Fülle von Aromen. Das Schlehendestillat ist ein dennoch ein sehr mildes und eher dezenteres Destillat, welches, bedingt durch die Feingliedrigkeit, wundervoll überzeugt, ohne sich aufzudrängen, eben pflaumenartig hochkomplex mit einem schönen Stein-Bittermandelton. Auf ein zart-herb-süßes Entree folgt ein würzig feiner Nachhall. Spüren Sie beim Genuss dieser Spezialität die ersten Frostnächte voller Raureif mit kalten Finger- und Nasenspitzen, während Sie am wärmenden Kamin verweilen, wohl wissend, dass dies in der Natur der letzte Fruchtgenuss des Jahres ist.

Alkoholgehalt

43% vol.

Verkehrsbezeichnung

Geist

Herstellungsverfahren

Geist aus Mazeration und Destillation – ohne Vergärung für unverfälschte Fruchtaromen

Serviertemperatur

14-18°C

Empfehlung

pur, als Aperitif/Digestif, zur Edel-Schokolade, zu Marzipan, zu Pflaumenkuchen, zu Zimtspeisen

Die reinste Form der Natur im Glas

Da die enthaltenen Aromen direkt und ausschließlich aus der Destillation der reinen, vollreifen Frucht gewonnen werden, darf die edle Flasche den lateinischen Namen tragen.